Abtauchen in den Orient am 9. Oktober 2024
zusammen mit Somaye Ashuryan aus dem Iran und Qasem Zuhrab aus Syrien wollen wir Abtauchen in den Orient
am Mittwoch, 9. Oktober 2024
um 19.00 Uhr
in der Stadtbibliothek Paderborn, Am Rothoborn 1
Bibliotheken sind Orte, an denen man auf Wissen und Kultur trifft – in Buchform oder durch Menschen, Fachleute. Was liegt näher, als sich dort auf ein Rendezvous mit dem Orient zu treffen: in der Stadtbibliothek im Paderquellgebiet.
Ob „Aladin und die Wunderlampe“, „Ali Baba und die vierzig Räuber“ oder „Die Erzählungen aus tausendundeiner Nacht“ – Geschichten aus dem Orient erfreuen sich bei Jung und Alt seit Generationen großer Beliebtheit. Schon Karl der Große unterhielt gute Kontakte zu Harun ar-Raschid, dem abbasidischen Kalifen von Bagdad. Beide sahen in dem Umayyadenstaat auf der Iberischen Halbinsel ihren Gegner; ebenso hielten beide das Byzantinische Reich für einen potentiellen Feind.
Am Ende des Mittelalters, dem Beginn der Neuzeit entdeckten die Menschen die vorchristliche römisch-griechische Antike wieder, deren Texte teilweise aus dem Arabischen zurückübersetzt werden mussten. 1453 war Konstantinopel von den osmanischen Türken erobert worden. Viele Gelehrte waren danach mit ihren Schriften nach Italien geflohen. Der Humanismus entwickelte sein Leitbild: statt Gott wurde der Mensch in das Zentrum menschlichen Bemühens gestellt. In der Renaissance entfaltete sich die Wissenschaft zu einem großen Fächerkanon. Vor allem in den Naturwissenschaften, Medizin, Astronomie und Mathematik griff man auch auf Schriften orientalischer Denker zurück.
Möglich war das aber erst nach der Abwehr der Türken 1683 vor Wien: Man sah in den Ländern des Orients nun nicht mehr die große Gefahr. Außerdem lebten in Westeuropa viele Menschen mit Fachkenntnissen aus dem Orient.